Okay, mein schlechtes
Gewissen hat mich mal wieder eingeholt und ich habe mich dazu gezwungen mein Laptop
zu nehmen, mich in die Sonne zu setzen und mal wieder zu berichten.
Die letzten
Wochen waren sehr schon, es war Examen geschrieben wurden, was bedeutet, dass
die Schuler nur noch für die Tests gekommen sind. Ich habe fleißig im Office
mitgeholfen die Ergebnisse in den Computer einzugeben und die Zeugnisse zu
erstellen. Das war mehr Arbeit als ich je gedacht hätte, aber mit netten Kollegen
und guter Stimmung unter den Lehrern war auch das letztendlich eine gute
Aufgabe. Die Schule nutzt Excel um Zeugnisse zu erstellen und viele Formeln
waren falsch oder nicht vollständig. Dann wurde z.B. die Namen der Schüler
nicht korrekt in den Zeugnissen reflektiert, besonders, wenn Namen hinzugefügt
oder entfernt worden sind. Lustig ist, dass es schon eine Mission an sich war
herauszufinden, wer in welcher Klasse ist und wie genau das Kind heißt. Aber
alles vorbei und überstanden. Leider habe ich aber auch eine Einsicht bekommen,
wie viele Schüler mehrere Fächer nicht bestehen, mehr als 30 Tage nicht in der
Schule waren und im Dezember wohl kaum in die nächste Stufe gelassen werden.
Fast jedes zweite Kind oder mehr hat auch schon einen Klasse wiederholt oder
mehrfach wiederholt. Und dabei ist Bildung so wichtig für Sudafrika, um
Fortschritte zu erzielen und einige große Hürden zu überkommen.
Momentan sind
Ferien für drei Wochen, was bedeutet, das eher weniger Arbeit anfällt und eher
Arbeit, die von zuhause am PC erledigt werden kann. Freitag war mein letzer
Schultag an dieser Schule, da ich die letzte Woche meinen Aufenthaltes, wenn
die Schulen wieder öffnen, wieder an der Schule in Needs Camp verbringen werde
um dort die Situation nochmal anzuschauen und für die Zukunft zu planen,
besonders auch, weil fünf neue Freiwillige im September kommen werden.
Die Lehrer hier haben
mich daher bereits am Freitag ganz herzlich mit kleinen Geschenken in einer
netten Runde verabschiedet und ein paar Tränen konnte ich nicht verdrücken.
Aber gleichzeitig freue ich mich auf die bevorstehenden letzten Wochen und dann
den Rückflug nach Deutschland, wo mich (hoffentlich) ein paar Leute vermissen
und sich auch freuen, wenn ich wieder Chaos bringe und zur Abwechslung mal
wieder mehr Präsenz zeige.
Die ersten
Ferientage habe ich mit einem Freund zusammen auf einer Farm verbracht, wo wir
nicht viel gemacht haben außer relaxen, Tiere spotten und ein bisschen Schießen
üben. Das hat erstaunlich viel Spaß gemacht, und ich habe auch nur Targets
geschossen und mich geweigert Jagen zu gehen. Vielleicht das nächste Mal ;-).
Meine
Hauptaufgabe besteht nun darin eine gute Übergabe einzuleiten, sodass Malibongwe,
mein lokaler Kollege, den Unterricht übernehmen kann bis ein neuer Freiwilliger
bzw. eine neue Freiwillige kommt. Bis dahin steht noch ein bisschen Arbeit an,
vor allem, weil die Schule die Computer Klassen jetzt richtig in den Stundenplan
integrieren will. Das kann ich nur unterstützen und ich bin sicher, dass die Schüler
davon profitieren werden, da manche sehr oft in den Computerraum kamen und
andere Klassen einmal im Monat. Da ist es natürlich schwer, Stoff zu vermitteln
und Fortschritte zu erzielen.
Ich bin übrigens
sehr stolz, da ich lerne zu kochen. Meine Gastfamilie ist vor zwei Wochen umgezogen,
und ich passe auf das alte Haus und B&B auf. Ich bin aber nicht alleine,
weil die Nannies immer noch jeden Tag kommen, sodass man jemanden zum Quatschen
und Quatsch machen hat ;-). Und ich darf auch immer Freunde einladen, die mir
Gesellschaft leisten. Ich kaufe aber selber ein (Basics sind hier) und koche
selber. Das macht erstaunlich viel Spaß und einige Gerichte habe ich schon sehr
, sehr lange nicht mehr gehabt. Zum Beispiel Brokkolisuppe, Gemüse-Quiche, Gemüse
Pfanne, Nudelauflauf usw. Gut oder?
Das Wetter ist
gerade fantastisch und ich sitze, wie schon gesagt, mit meinem Laptop auf der Terrasse/dem
Balkon und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Nachher muss ich noch packen,
denn morgen geht es früh los um das National Arts Festival in Grahamstown zu
sehen. Das wird bestimmt interessant und ich freue mich Benedict (Mein
Mitfreiwilliger), Ikuma (wohnt auf der Hilltop Farm und ist aus Japan) und
Jannes (Freiwilliger) wiederzusehen. Ich werde berichten!
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